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Sitzung: | 12.05.2020 StR/001/2020 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Der
Erste Bürgermeister Christian Bauer hielt folgende Rede zur konstituierenden
Sitzung des Grafinger Stadtrats.
Sehr
geehrte Stadträtinnen, sehr geehrte Stadträte,
Sehr
geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Ich
freue mich, dass die konstituierende Sitzung des Grafinger Stadtrats, die
Vereidigung der neuen Stadtratsmitglieder und der Bürgermeister, trotz der
Einschränkungen durch die Corona-Krise, so viel Resonanz findet.
Der
heutige Tag ist für viele etwas Besonderes – auch für mich: Sie alle haben sich
in den letzten Monaten bis zur Wahl in einem demokratischen Wettstreit um ein
Mandat im Grafinger Stadtrat beworben. Auch meine Bemühungen wurden vom Wähler
mit einem klaren Auftrag „belohnt“ und so
darf ich nun im höchsten Amt unserer Stadt Verantwortung für Grafing, die
vor mehr als 20 Jahren auch meine Heimatstadt geworden ist, übernehmen.
Deshalb
möchte ich mich als Erstes bei allen Bürgerinnen
und Bürgern sehr herzlich bedanken, die mir bei der Wahl ihr Vertrauen
geschenkt haben. Ich habe zwar bereits über 20 Jahre als Kämmerer in der
Verwaltung gearbeitet und kenne das Umfeld aus der Sicht der Verwaltung. Trotzdem bin ich aber ein politischer
Neuling. Umso mehr hat es mich gefreut, auf Anhieb so viele Bürgerinnen und
Bürger von mir und unseren politischen Vorstellungen überzeugen
zu können. Und ich hoffe, auch die Bürgerinnen und Bürger, die sich bei der
Wahl noch anders entschieden haben, in den kommenden Monaten und Jahren durch unsere
Arbeit und mein Handeln zu gewinnen.
Bedanken
möchte ich mich auch für die vielen
Glückwünsche, die mich nach meiner Wahl erreichten. Sie haben mich darin
bestärkt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, als ich mich
entschieden habe, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren.
Erlauben
Sie mir, dass ich mich auch bei meinem Team der CSU-Kandidatinnen und Kandidaten, das mich so tatkräftig
unterstützt hat, bedanke. Ich war überwältigt mit wie viel Engagement,
kreativen Ideen und unermüdlichem Elan ihr Euch eingesetzt habt.
Ein
herzliches Dankeschön gilt meiner Familie,
die meine Entscheidung von Anfang an mitgetragen hat und mir stets zur Seite
stand. Ohne diese Unterstützung würde ich heute nicht hier stehen und ohne
diese Unterstützung kann man auch kein solches Amt ausüben.
Danken
möchte ich auch meinen Mitbewerbern für einen fair geführten Wahlkampf, der keine Gräben aufriss, die wir jetzt
auch nicht erst zuschütten müssen, sondern miteinander und parteiübergreifend
die vor uns stehenden Herausforderungen angehen können. Auch darauf können wir
stolz sein.
Ein
weiteres Dankeschön den bereits ausgeschiedenen Stadtratsmitgliedern, die ich durch meine Tätigkeit als
Kämmerer die letzten 6 Jahre kennenlernen konnte und die sich auch immer um
einen tragfähigen Konsens im Sinne unserer Stadt bemüht haben. Gleiches gilt
natürlich auch für meine Vorgängerin, Frau Obermayr. Nach Corona werden wir alle in einem
angemessenen Rahmen gebührend verabschieden.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich
habe in den letzten Monaten viele Menschen kennengelernt und neue Freunde dazu
gewonnen. Ich habe viel gelernt und freue mich auf meine neue Aufgabe. Ich habe dieses Amt angestrebt, ich habe die
Wahl gern angenommen, um daran mitzuwirken, die Lebensqualität in unserer Stadt
zu erhalten und zu verbessern. Ich bin mir der Verantwortung, die mit meiner
neuen Position einhergeht, sehr bewusst und ich kann Ihnen versichern, dass ich
meine ganze Kraft, mein Können und meine Erfahrungen für das Wohl von Grafing
und für seine Bürgerinnen und Bürger einsetzen werde.
Dabei
bin ich natürlich auf die kollegiale Zusammenarbeit
mit Ihnen, liebe Stadtratsmitglieder
angewiesen. Auch Ihnen möchte ich an dieser Stelle zu Ihrer Wahl nochmals
herzlich gratulieren und ich wünsche Ihnen zunächst einmal viel Freude in Ihrem
neuen Ehrenamt.
Die
Kommunalwahl hat das Gesicht unseres Stadtrates stark verändert. 11 neue Stadträtinnen und Stadträte
wurden jetzt erstmals in dieses entscheidende Gremium unserer Stadt gewählt.
Die Wählerinnen und Wähler haben damit das unmissverständliche Signal „Neuanfang“
gegeben. Viele Erwartungen sind
daran geknüpft. Diesen gerecht zu werden, ist eine große Herausforderung – für
Sie alle genauso wie für mich.
Besonders
weil der finanzielle Aufwärtstrend bei den Einnahmen nicht so, wie in den
vorangegangenen Jahren weitergehen wird. Wir
werden uns auf Einschnitte
einstellen müssen. Es wird keine einfache Zeit werden, dessen bin ich mir
bewusst und darauf müssen wir uns alle einstellen. Wir müssen uns in der
Verwaltung auch noch etwas organisieren, denn wir wollen effizienter werden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
geben
Sie uns auch etwas Zeit. Der Drang
zu Taten und eine große Motivation
ist trotz der eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten in der Corona-Krise jetzt
schon deutlich aus dem Stadtrat zu spüren. Ich kann Ihnen versichern, dass ich
alles tun werde, um Ihnen ein Forum für
konzeptionelle Arbeit und ein kollegiales
Miteinander anzubieten.
Ich
freue mich auch auf die neue Zusammenarbeit
mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und unserer städtischen Einrichtungen. Für mich
war der Umzug von meinem bisherigen Arbeitsplatz in der Kämmerei in das
Bürgermeisterzimmer nicht weit. Größer ist sicherlich der Schritt vom Kollegen
zum Vorgesetzten. Wobei für mich die erste Woche nur mit positiven Begegnungen
und Erfahrungen verbunden war. Die Stimmung ist mehr als gut und ich
spüre eine hohe Motivation bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
die ich bisher – wegen Corona leider noch nicht alle und nur eingeschränkt -
getroffen habe. Unsere Stadtmitarbeiter wissen: Ich werde stets offen für deren
Anliegen, für Anregungen aber auch für konstruktive Kritik sein. Und gleiches
gilt für unsere Bürgerinnen und Bürger und ganz besonders für Sie liebe
Kolleginnen und Kollegen hier im Stadtrat.
Liebe Stadtratsmitglieder,
wir
stehen nun am Beginn einer neuen
Sitzungsperiode, die uns wegweisende Entscheidungen abverlangen wird. Ich
wünsche mir eine offene, konstruktive und zielorientierte Zusammenarbeit. Wenn
Fehler passieren - und die passieren überall wo Menschen arbeiten - oder wenn
man glaubt, Fehler entdeckt zu haben, dann sollte das nicht gleich Anlass für
politische Frontal-Angriffe werden. Meldet mir das, wir schauen wo die Ursachen
liegen und suchen gemeinsam nach Lösungen. Ich bitte Sie, immer zuerst das
Gespräch zu suchen, zu fragen, sich zu informieren. Gehen Sie auf die
Verwaltung zu, suchen Sie den persönlichen Kontakt und arbeiten Sie mit uns
zusammen. Jedenfalls werde ich mich um einen fairen Umgang unter uns bemühen.
Mir
ist klar, dass Demokratie immer auch offene Austragung von Konflikten bedeutet, dass es aber moralische und
rechtliche Grenzen für jeden Streit und jeden Kampf gibt, die wir aber nicht
verletzen dürfen. Auch birgt die bunte Mischung, die wir hier im Stadtrat sicherlich
abgeben, eine große Chance für Grafing.
Es
geht um unsere Stadt und ich sehe es als Vorteil an, über Parteigrenzen hinweg zu einvernehmlichen Entscheidungen kommen
zu können. Mir liegt viel an einem Miteinander, einem gemeinsamen Wirken für
die Zukunft unserer Stadt.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich
verstehe mich als Bürgermeister aller Bürgerinnen und Bürger.
Deshalb
liegt mir neben der Zusammenarbeit mit dem Stadtrat und der Verwaltung auch
viel an einer unmittelbaren Zusammenarbeit
mit den Bürgerinnen und Bürgern. Bürgerbeteiligung ist heute
unverzichtbar. Nicht nur, weil es die Bürgerinnen und Bürger sind, die mit den
Beschlüssen, die wir im Rat treffen, leben müssen. Sondern auch, weil große
Entscheidungen von vielen mitgetragen werden müssen, wenn sie Akzeptanz finden
sollen, und weil nicht zuletzt die Bürgerinnen und Bürger selber Mitwirkung
anstreben.
Bürgerbeteiligung
braucht Transparenz, ein weiteres
zentrales Stichwort des modernen kommunalpolitischen Alltags. Transparenz auf
allen Ebenen, ein frühes Offenlegen aller Pläne bilden zusammen mit
Mitwirkungsmöglichkeiten die Voraussetzungen für die bürgernahe Kommune, als
die ich uns verstehe.
Ich verspreche Ihnen, es wird bestimmt nicht
langweilig – es wird aber auch nicht einfach!
Wir
werden uns wegen Corona mit der Konsolidierung
des Haushalts in den nächsten Jahren auseinandersetzen müssen und trotzdem
versuchen, Aufgaben wie die Kinderbetreuung
sicherzustellen, die Dorfentwicklung
in Straußdorf und unsere Stadtentwicklung
(auch mit Blick auf unseren Marktplatz)
fortsetzen, den Breitbandausbau vorantreiben und
bezahlbaren Wohnraum für unsere einheimische Bevölkerung schaffen! Und bei
alledem dürfen wir Themen wie den Klimaschutz nicht außer Acht
lassen. Eine Entscheidung, die wir auch heuer noch treffen müssen, ist
die Sanierung unserer Stadthalle.
Letztlich müssen wir das alles - auch in Zeiten der Coronakrise – auf den Weg bringen und gemeinsam managen und dafür wünsche ich uns allen eine glückliche
Hand und gerade im Interesse künftiger Generationen jeden erdenklichen Erfolg.
Ich bin froh und dankbar, hier an führender Stelle mitwirken zu dürfen.
Da kleine Geschenke, mit denen man nicht rechnet, bekanntlich oft große
Freude machen, möchte ich nun mit einem kleinen Geschenk für Sie alle
abschließen. Wenn ich so in die Runde schaue, und das habe ich mir auch gleich
am Tag nach der Wahl gedacht, sind wir mit 7 Parteien/Fraktionen, alten und
neuen Stadträten, Frauen und Männern, jungen, mitteljungen und etwas älteren
Stadträten eine schöne „Grafinger Mischung“. Und weil es bei einer sehr
innovativen, ortsansässigen Kaffeerösterei (die übrigens gerade vor wenigen
Wochen im Gewerbegebiet ihre Produktionsstätte in Grafing eröffnet hat) eine
Kaffeesorte mit genau diesem Namen gibt, habe ich mir gedacht, dass dies das
passende kleine Einstandspräsent für unser neues Stadtratsteam ist.
Aus Hygienegründen haben wir die Packungen nicht ausgeteilt und auch nicht
auf Ihre Tische gelegt. Die Firma Martermühle hat die Packungen gleich
sortiert: Es gibt „gemahlene“ und „ganze“ Bohnen, die jeweils in einem Korb
sind.
Bitte nehmen Sie sich einfach beim Vorbeigehen eine Packung nach eigenem
Geschmack aus dem jeweiligen Korb. Lassen Sie sich den Kaffee im Kreis Ihrer
Familie oder mit Freunden in den auf Ihren Tischen stehenden „Grafinger Tassen“
schmecken.
In diesem Sinne:
Auf die nächsten 6 Jahre – gemeinsam für Grafing
und unsere Bürgerinnen und Bürger!