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Sitzung: | 14.04.2015 StR/011/2015 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die
Sitzungsleiterin erteilt der Vertreterin der Verwaltung, Frau Magdon, das Wort.
Diese
erklärt noch einmal in kurzen Sätzen die den Stadtratsmitgliedern zur Verfügung
gestellte folgende Beschlussvorlage:
Die
Georg-Huber-Mittelschule fördert Schüler mit und ohne sonderpädagogischen
Förderbedarf individuell und differenziert. Mit dem Angebot der gebundenen
Ganztagsschule, wird die Georg-Huber-Mittelschule Grafing nicht nur als
wohnortnahe Schule geschätzt, sondern gewinnt, trotz rückläufiger Schülerzahlen
an Mittelschulen, zunehmend an Attraktivität auch für viele Eltern und Schüler
aus dem gesamten südlichen Landkreis.
Die Kinder
verbringen heute mehr Zeit in den Schulen als in früheren Zeiten. Die
Schulstandorte dienen nicht mehr nur dem Unterricht – sie werden für viele
Stunden des Tages Lebensorte für Schülerinnen und Schüler sowie Pädagoginnen
und Pädagogen und müssen einem immer umfassenderen Bildungsanspruch genügen.
Standortsicherung wird nicht mehr nur erreicht, indem die Kinder optimal
pädagogisch gefördert werden, sondern sich auch in ihren Schulen wohlfühlen und
sicher aufgehoben sind.
Um diesen
Anforderungen gerecht zu werden, sind unter Rücksichtnahme der
Arbeitsstättenrichtlinien, den Hygienestandards, der
Unfallverhütungsvorschrift, den Brandschutzanforderungen und den Anforderungen
an die Gesamtenergieeffizienz etc. Sanierungs- und Umbaumaßnahmen notwendig. Bevor
auf die baulichen Maßnahmen eingegangen wird, soll kurz das Gebäude beschrieben
werden.
Zustand des Gebäudes
Die Mittelschule
Grafing besteht aus einem dreigeschossigen Hauptbau mit einem zweigeschossigen
Verbindungsbau, der an die Grundschule anschließt. An dem Gebäude aus dem Jahr
1969 wurden in den vergangenen Jahren einige bauliche Einzelmaßnahmen
durchgeführt. Das Gebäude wurde in den 1990iger Jahren an das Fernwärmenetz
Schulzentrum angeschlossen. Die Heizungsanlage wurde 2009 komplett erneuert.
Ebenso wurde das Gebäude im Bereich TGA Elektrotechnik sowohl in Hinsicht auf
den Brandschutz als auch energetisch teilsaniert (Verkabelung,
tageslichtabhängige Präsenzsteuerung der Beleuchtungsanlage in den
Klassenräumen). Die Gänge und Teilbereiche des Treppenhauses, sowie die Aula
wurden allerdings noch nicht optimiert.
An der Ostfassade
des Hauptbaukörpers wurde im Jahr 2005 ein Wärmedämmverbundsystem angebracht,
die Erneuerung der Fenster wurde in diesem Bereich zeitgleich durchgeführt. Im
gleichen Jahr erfolgte im Westen ein eingeschossiger Anbau für die
Mittagsbetreuung. Die Fenster der Westfassade wurden 2013 erneuert, jedoch ohne
Dämmmaßnahme der Fassade. Die noch nicht veränderten Bauteile des Schulgebäudes
von 1969 sollten verbessert werden und somit alle Außenbauteile auf einem
energetisch vergleichbaren Stand gebracht werden.
Im Jahr 2010 wurde
die WC-Anlage im Erdgeschoss erneuert, wobei im Rahmen dieser Maßnahme
lediglich das Schülerinnen- und Schüler-WC erneuert wurde. Das Lehrer-WC ist
noch im Orginalzustand.
Eine neue Lehrküche
wurde im Jahr 2013 installiert.
Übersicht der notwendigen baulichen
Maßnahmen:
Im
Folgenden sollen die baulichen Maßnahmen genauer betrachtet werden:
1.
Sanierung WC-Anlagen teilweise EG, 1.
OG und 2. OG (Sommer 2015)
Im Jahr 2010 wurde
die WC-Anlage im Erdgeschoss erneuert, wobei im Rahmen dieser Maßnahme
lediglich das Schülerinnen- und Schüler-WC saniert wurde. Dabei wurden die
Decken jedoch nicht wieder verschlossen, da die Weiterführung der Sanierung im
Erdgeschoss und in den oberen Geschossen für die Folgejahre geplant war.
Allerdings wurden diese Maßnahmen bislang nicht durchgeführt.
Im Erdgeschoss
steht noch die Sanierung des Lehrer-WCs an. Ebenso sollten dringend die Fenster
ausgetauscht werden. In den WC-Anlagen kam es bereits mehrfach zu einer
Schimmelbildung, da die alten Kurbelfenster nur sehr schwergängig zu öffnen
sind und eine regelmäßige Stoßlüftung nicht gewährleistet werden kann. Zudem
sollte der innenliegende Putzraum eine verbesserte Lüftungssituation erhalten.
Die Planung für die
Komplettsanierung der Schüler- und Lehrer WCs im ersten Obergeschoss sieht eine
Reduzierung der Schüler-WCs, zugunsten eines zweiten Lehrer WCs vor. Im zweiten
Obergeschoss kann durch die WC-Reduzierung ein kleiner Raum zum Lagerraum
umfunktioniert werden.
2. Austausch
Türen Klassenzimmer (Sommer 2015)
Der
Austausch der gesamten Klassenzimmertüren einschließlich Zargen ist dringend
notwendig. Die Stahlzargen sind derart gestaucht, dass die Türen sehr schwer zu
schließen bzw. zu öffnen sind. Größtenteils wurden die Türblätter an der
Schloss-Seite abgeschliffen, damit diese überhaupt noch geschlossen werden
konnten. Allerdings entsprechen diese Türen nicht mehr dem geforderten
Brandschutz, welcher vollwandige und dichte Türen fordert.
3. Austausch
Rauchschutztüren Flure (Sommer 2015)
Die Erneuerung der Rauschutztüren ist dringend zu empfehlen. Die Türen entsprechen nicht der Unfallverhütungsvorschrift „Schulen“. Die Profilrahmentüren haben kein Sicherheitsglas, zudem geht eine erhebliche Stoßgefahr vom Bedienhebel für die Standflügelverriegelung aus, da dieser im 90°-Winkel vom Türblatt absteht.
4. Kopierraum
Lehrerzimmer (Sommer 2015)
Im Anschluss an Lehrerzimmer soll ein Kopierraum entstehen. Bislang steht das Kopiergroßgerät im Lehrerzimmer und sollte dringend ausgelagert werden. Zu Schaffung des neuen Kopierraumes mit Verbindung zum Lehrerzimmer, soll ein Teilbereich des Flurs in trockenbauweise abgetrennt werden.
5. Nebenraum Lehrküche UG Sommer 2015)
Im Untergeschoss wurde im Jahr 2013 die neue Lehrküche eingebaut. Im
Anschluss an diese Maßnahme sollte die Anbindung eines weiteren Raums zur
Unterbringung der Lebensmittel erfolgen. Zu diesem Zweck wurde bereits zum
benachbarten Physik-Lagerraum ein Türdurchbruch vorgesehen.
Zur Nutzung des Raums muss hierfür eine Rampe von der höher gelegenen
Küche, der Einbau einer Schiebetüre, eine Abtrennung des Physikraums mit einer
Trockenbauwand und die Elektrotechnische Verkabelung erfolgen sowie eine
Abluftmöglichkeit geschaffen werden.
6.
Elektroinstallation/Beleuchtung Gänge
Die Elektroakustische Anlage (ELA), sowie die Beleuchtungen im Treppenhaus, in der Aula und den Gängen sollte zeitnah erneuert werden.
7.
Sanierung Feuchteschäden UG
Die an der Westseite gelegenen Gangbereiche
des Untergeschosses zeigen an den Außenwänden und teilweise Innenwänden
Feuchte- und Salzschäden auf.
Eine im Jahr 2010 veranlasste Untersuchung
von Baustoffproben ergab im Gesamtergebnis eine leicht erhöhte Durchfeuchtung
mit einer kapillaren Durchfeuchtung von 36% bis 45% der erdberührenden
Bauteile. Es wurde eine vertikale Innenabdichtung mit flankierenden Maßnahmen
ohne zwingend notwendige Horizontalabdichtung empfohlen. Diese Maßnahmen
sollten zeitnah umgesetzt werden, um einen Schimmelbefall zu vermeiden.
8.
Sanierung Eingangstreppe Nebeneingang
West
Der
Treppen- und Podest-Belag ist an einigen Stellen gebrochen und sollte, bevor
die Betontreppe Schaden nimmt, erneuert werden.
9.
Fassadensanierung (Dämmung und
Fenster)
Im
Rahmen einer energetischen Sanierung sollte zunächst eine Dämmung der obersten
Geschossdecke/Dach erfolgen, dann eine Erneuerung der Fenster zusammen mit der
Dämmung der Außenwände. Dadurch wird eine Verbesserung der Gebäudehülle als
Gesamtpaket erzielt.
10.
Schließen
der Flurnischen EG–2. OG (Mietschränke)
Im vergangenen Jahr wurden die maroden
Einbaugarderobenschränke (Holz), aus den Gängen vor den Klassenzimmern, gegen
Schließfachschränke aus Metall ausgetauscht.
Die vorhandenen Nischen wurden durch die
Holzkonstruktion der Einbauschränke boden – und deckenbündig verschlossen. Nach
Demontage der Schränke sind nun im oberen Bereich der Nischen die Verkabelungen
zu den Klassenräumen sichtbar, der Bodenbelag fehlt an einigen Stellen
vollständig. Da die neuen Schließfachschränke nicht maßgerecht in die Nischen
passen, entstehen somit zusätzlich kleine Schmutzecken. Zeitnah sollten die
offenen Bereiche mit Gipskartonplatten geschlossen werden.
11.
Austausch
der Flurdecken im kompletten Gebäude
Mittelfristig
sollte über die Erneuerung der Flurdecken nachgedacht werden. Die vorhandenen
Metallpaneeldecken weisen an den Deckenlatten und Paneelen Beschädigungen auf,
zudem bietet diese Deckenkonstruktion keinerlei Schallschutz. Im ersten Schritt
sollte der Deckenbereich der Aula erneuert werden, zumal hier häufiger
schulische Veranstaltungen stattfinden. Im Rahmen der energetischen Sanierung
der TGA Elektroinstallation (Beleuchtung) im Bereich der Aula könnten diese
Maßnahmen miteinander verknüpft werden.
12.
Zu-
und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung
Eine Komfortlüftung in Schulen ist nicht nur zuletzt aus
hygienischen Gründen sinnvoll. Ziel hierbei ist, die Mindestanforderungen an die Raumluftqualität zu erfüllen. Eine bessere
Raumluftqualität als bei Fensterlüftung zu erreichen und nicht zuletzt den
Heizwärmebedarf zu senken. Diese Maßnahme ist mittelfristig umzusetzen.
Sanierungsmaßnahmen 2015
Für die Sommerferien 2015 soll ein
Maßnahmenpaket (Punkte 1 bis 5) geschnürt werden, welches zum einen die
notwendige Sanierung der WC-Anlage im 1. und 2.OG, die Fertigstellung der
WC-Anlage im EG und zum anderen den zwingend notwendigen Austausch der
Klassenzimmertüren und Rauchschutztüren beinhaltet. Die Kleinmaßnahmen
Erweiterung des Lehrerzimmers (Kopierraum) und Abtrennung eines Nebenraumes für
die Lehrküche sind ebenfalls angedacht. Die
Arbeiten sollen Anfang der Sommerferien beginnen und Mitte September
abgeschlossen sein. Damit dieser enge Zeitplan eingehalten werden kann, müssen
die Leistungsverzeichnisse zeitnah ausgeschrieben und beauftragt werden.
Kostenschätzung
(Brutto)
Sanierung WC-Anlagen 272.761,00
EUR
Austausch Türen Klassenzimmer 25.045,00
EUR
Austausch Rauchschutztüren 80.000,00
EUR
Kopierraum Lehrerzimmer 7.450,00
EUR
Nebenraum Lehrküche UG 4.996,00
EUR
Kosten des Bauwerks 390.252,00
EUR
Baunebenkosten 60.000,00
EUR
Gesamtkosten 450.000,00
EUR
Die Ingenieurleistungen müssen ebenfalls vergeben werden. Die oben vorgestellten Kosten für die Sanierung der WC-Anlagen basieren auf einer Kostenberechnung vom 06.03.2015, alle weiteren Kosten basieren auf einer Kostenschätzung vom 06.03.2015. Die Vergütung der Projektierungsleistungen erfolgt nach Kostenberechnung.
Der Stadtrat beschließt aufgrund des Empfehlungsbeschlusses des Bau-, Werk- und Umweltausschusses vom 24.03.15 einstimmig die Durchführung der Sanierungsmaßnahmen der WC-Anlagen, Austausch der Klassenzimmertüren und Rauschutztüren, die Herstellung eines Kopierraumes am Lehrerzimmer und eines Nebenraumes der Lehrküche gemäß Kostenschätzung vom 06.03.2015.